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Durst wird durch Bier erst schön

WILHELM BUSCH – MALER KLECHSEL

Wilhelm Busch - Maler Klechsel

Recht gern empfängt die Musenstadt
Den Fremdling, welcher etwas hat.

Jetzt hat der Kuno Geld in Masse.
Stolz geht er in die Zeichenklasse.
Von allen Schülern, die da sitzen,
Kann keiner so den Bleistift spitzen.

Auch sind nur wenige dazwischen,
Die so wie er mit Gummi wischen.
Und im Schraffieren, was das Schwerste,
Da wird er unbedingt der Erste.

Jedoch zu Nacht, wenn er sich setzte,
Beim Schimmelwirt, blieb er der Letzte.
Mit Leichtigkeit genießt er hier
So seine ein, zwei, drei Glas Bier.

Natürlich, da er so vorzüglich,
Sitzt er zu Ostern schon vergnüglich
Im herrlichen Antiksaale,
Dem Sammelplatz der Ideale.

Doch eh die Abendglocke klang,
Macht er den hergebrachten Gang
Zur Susel und vertilgt bei ihr
So seine vier, fünf, sechs Glas Bier.

Da eines Abends sagt ganz plötzlich,
Grad als der Kuno recht ergötzlich,
Dies sonst so nette Frauenzimmer:
»Jetzt zahlen, oder Bier gibt's nimmer!«
Ach! Reines Glück genießt doch nie,
Wer zahlen soll und weiß nicht wie!

Wilhelm Busch: »Maler Klechsel«

Wilhelm Busch - Maler Klechsel

>> Der Bierprozess der Stadt Görlitz

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