Über
zehn Jahre lang spürte er überall in Deutschland altes Braugerät
auf hölzerne Bottiche, kupferne Kessel, messingglänzende Apparaturen.
In Köln - im südlichen Teil der Stadt, an der Alteburger Straße
- wurden die Gerätschaften gereinigt, repariert, wenn es nötig war,
und zusammengestellt. So entstand eine komplette Brauerei, die sofort funktionieren
könnte. Die Liebe zum Detail ging bis zu den Stromleitungen, die frei
an der Decke der Brauerei verlegt wurden - ein Grund für jeden elektrotechnischen
Fachverband, die Polizei zu rufen. Aber die Kabel sind nur optisch wirksam;
Strom lässt man nicht durch.
Oben sehen Sie den Malzboden - perfekt mit einer Malz-Schrotmühle. Auf dem Bild unten: Das Sudhaus. Mit einer altväterlichen Transmission wird das Rührwerk angetrieben, das im Kessel für Bewegung sorgt.
Im Bild oben sehen Sie das Kühlschiff. Hier wird die heiße Würze auf Temperaturen gebracht, die eine Gärung erlauben.
Den Gärkeller mit den Gärbottichen sehen Sie unten links. Was der Herr im Bilde ankurbelt, ist eine Handpumpe. So wurde damals das Bier von einem Bottich in den anderen befördert. Rechts erkennen Sie, wie kompliziert schon damals das Abfüllen in die kleinen Fässchen war, die man verkaufte.
Unten: der Lagerkeller. Darunter sehen Sie den »Verschneidebock«. Er pumpte Bier - unter korrekter Einhaltung des Drucks - von einem Fass ins andere.
Und unten sehen Sie etwas ganz Modernes: Eine Abfüll-Anlage für Bierflaschen. Besonders interessant sind die gebogenen Metallstücke, die wie Reibeisen aussehen. Es sind keine, im Gegenteil. Sie wurden angebracht, um den Bedienungsmann zu schützen, falls eine der Flaschen bei der Abfüllung zersprang.
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Autor:
Rolf Lohberg (1982)
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